Niederländisches Startup sichert 6,8 Mio. € für DAC-Elektrolyseur

Kurzfassung
Ein niederländisches Startup namens Brineworks hat 6,8 Millionen Euro in einer Seed-Finanzierungsrunde eingesammelt. Das Geld fließt in die Industrialisierung eines DAC-Elektrolyseurs, der CO₂ aus der Luft filtert und gleichzeitig Wasserstoff produziert. Mit Unterstützung einer 1,8 Millionen Euro EU-Förderung zielt das Unternehmen auf Kosten unter 100 USD pro Tonne ab. Diese Technologie könnte die Dekarbonisierung in Europa spürbar vorantreiben, besonders in Sektoren wie Luftfahrt und Schifffahrt.
Einleitung
Stellen Sie sich vor, Sie atmen frische Luft ein, und irgendwo in den Niederlanden wird aus dieser Luft etwas Wertvolles: sauberer Brennstoff für Flugzeuge und Schiffe. Brineworks, ein junges Unternehmen aus Amsterdam, macht genau das möglich. Ihr DAC-Elektrolyseur – eine Maschine, die CO₂ direkt aus der Atmosphäre zieht und dabei Wasserstoff erzeugt – hat kürzlich eine große Finanzierungsrunde abgeschlossen. 6,8 Millionen Euro von Investoren plus 1,8 Millionen Euro aus EU-Mitteln sollen die Technologie nun in die Massenproduktion bringen.
Diese Entwicklung kommt zur rechten Zeit. Europa ringt mit hohen Emissionszielen, und Sektoren wie die Luftfahrt stoßen immer noch massiv CO₂ aus. Brineworks zielt darauf ab, die Kosten für CO₂-Abscheidung unter 100 USD pro Tonne zu drücken. Das könnte den Übergang zu klimaneutralen Treibstoffen erleichtern und Industrien helfen, ihre Ziele zu erreichen. Lassen Sie uns eintauchen in die Details dieser spannenden Geschichte.
Was ist Brineworks und ihre Technologie?
Brineworks entstand Ende 2023 in Amsterdam. Das Team um CEO Gudfinnur Sveinsson und CTO Dr. Joseph Perryman, einen Experten für Elektrochemie von der Stanford University, besteht aus 16 Personen. Sie haben eine Technologie entwickelt, die DAC – Direct Air Capture – mit der Produktion von Wasserstoff verbindet. Der Elektrolyseur fängt CO₂ aus der Luft ein, während er Wasserstoff spaltet. Das Ganze läuft ohne teure Edelmetalle und mit wenigen Membranen.
Warum ist das clever? Normale DAC-Anlagen verbrauchen viel Energie, um CO₂ zu isolieren. Brineworks’ Gerät passt sich an schwankende Erneuerbare Energien an, ohne an Effizienz zu verlieren. Es produziert Ausgangsstoffe für e-Fuels wie synthetischen Kerosin oder Methanol. Diese Treibstoffe könnten Flugzeuge und Schiffe antreiben, ohne zusätzliche Emissionen zu verursachen.
“Unsere Technologie schließt die Lücke zwischen CO₂-Fang und grüner Wasserstoffsproduktion.” – Gudfinnur Sveinsson, CEO von Brineworks.
Der Prototyp ist bereits getestet. Nun geht es um die Skalierung. Die Maschine zielt auf Kosten unter 100 USD pro Tonne CO₂ ab, was günstiger ist als viele Konkurrenzprodukte. In Europa, wo CO₂-Preise steigen, könnte das ein Game-Changer sein. Brineworks unterscheidet sich von etablierten Spielern wie Climeworks, weil es nicht nur CO₂ isoliert, sondern auch Wasserstoff liefert.
Das Team betont die Dezentralisierung. Kleine Anlagen könnten überall aufgestellt werden, wo Erneuerbare verfügbar sind. Das reduziert Abhängigkeiten von großen CO₂-Quellen und passt zu EU-Regeln, die punktuelle Emissionen einschränken. Die Technologie adressiert also reale Bedürfnisse in der Energiewende.
Die Finanzierung und ihre Bedeutung
Im September 2025 schloss Brineworks eine Seed-Runde mit 6,8 Millionen Euro ab. Geführt wurde sie von SeaX Ventures, die 5 Millionen Euro beisteuerten. Weitere Investoren sind Pale Blue Dot, First Momentum, AiiM Partners, Energie360° und Katapult. Zusammen mit einer 1,8 Millionen Euro Förderung vom Europäischen Innovationsrat (EIC) im Februar 2025 beläuft sich das Gesamtvolumen auf 8,6 Millionen Euro.
Das Geld dient der Industrialisierung. Es finanziert den Übergang vom Prototyp zu einem kommerziellen Pilot bis Ende 2026. Investoren sehen Potenzial, da die Technologie 1 Prozent der globalen Emissionen einsparen könnte. SeaX Ventures setzt auf Deep-Tech-Lösungen für schwere Industrien. Die EU-Förderung unterstreicht das Vertrauen in Brineworks’ Ansatz.
Vergleichen wir: Andere DAC-Startups wie Spiritus holten 2025 30 Millionen Dollar in einer Series-A-Runde. Brineworks’ Funding ist bescheidener, aber fokussiert auf die Kombination mit Wasserstoff. In den Niederlanden unterstützt die Regierung CCS-Projekte mit Hunderten Millionen Euro, wie das Aramis-Projekt. Das schafft ein günstiges Umfeld.
Finanzierungsart | Betrag | Quelle |
---|---|---|
Seed-Runde | 6,8 Mio. € | Investoren |
EU-Förderung | 1,8 Mio. € | EIC Accelerator |
Gesamt | 8,6 Mio. € | – |
Diese Mittel ermöglichen Partnerschaften mit Erneuerbaren-Energie-Anbietern. Sie stärken Brineworks’ Position im wachsenden DAC-Markt. Die Finanzierung signalisiert, dass Investoren auf kostengünstige Lösungen setzen, um die Energiewende zu beschleunigen.
Auswirkungen auf die europäische Dekarbonisierung
Europa strebt Klimaneutralität bis 2050 an. Die Luftfahrt verursacht 2,5 Prozent der globalen CO₂-Emissionen, die Schifffahrt über 3 Prozent. DAC-Elektrolyseure wie die von Brineworks liefern CO₂ und Wasserstoff für e-Fuels. Diese synthetischen Treibstoffe brennen sauber und passen zu EU-Zielen.
In den Niederlanden fördert die Regierung CCS mit Projekten wie Porthos. Brineworks profitiert davon und könnte lokale Industrien entlasten. Die Technologie ermöglicht dezentrale Produktion, was Lieferketten kürzt und Energieunabhängigkeit steigert. Unter EU-Regeln werden punktuelle CO₂-Quellen eingeschränkt – DAC aus der Luft umgeht das.
Der Markt für DAC wächst. Bis 2030 könnten Anlagen weltweit Milliarden Tonnen CO₂ binden. Brineworks’ Fokus auf Unter-100-USD-Kosten macht es attraktiv für Airlines und Reedereien. In Europa könnte das Tausende Jobs schaffen und Innovationen anstoßen. Die EU-Förderung zeigt, wie öffentliche Mittel private Investitionen hebeln.
Langfristig trägt das zur Reduktion von 1 Prozent globaler Emissionen bei. Es adressiert Sektoren, die schwer zu dekarbonisieren sind. Brineworks’ Ansatz passt zu Initiativen wie dem Green Deal und könnte Europa als Vorreiter positionieren.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Skalierung birgt Hürden. Labortests zeigen Erfolge, aber reale Anwendungen fordern mehr. Kostenprognosen unter 100 USD pro Tonne basieren auf Modellen; in der Praxis könnten Capex und Opex höher ausfallen. Lieferketten für Komponenten sind angespannt, besonders bei Elektrolyseuren.
Politische Unsicherheiten spielen eine Rolle. In den Niederlanden dominieren große Ölkonzerne, und Anreize für CCS müssen ausgebaut werden. Brineworks muss Partnerschaften schmieden, um intermittierende Erneuerbare zu integrieren. Der Pilot bis 2026 ist ambitioniert – Verzögerungen sind möglich.
Trotzdem sieht die Zukunft hell aus. Mit EU-Horizon-Programmen und niederländischen Subventionen kann Brineworks wachsen. Experten raten zu Drittprüfungen der Kosten. Der Markt boomt, und frühe Mover wie Brineworks haben Vorteile. Bis 2030 könnte die Technologie in Fabriken und Häfen laufen.
Die Branche braucht mehr solcher Innovationen. Brineworks zeigt, wie Startups mit Wissenschaft und Funding die Klimakrise angehen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um Versprechen in Realität umzusetzen.
Fazit
Brineworks’ 6,8 Millionen Euro Finanzierung plus EU-Unterstützung markiert einen Meilenstein für DAC-Technologien. Die Kombination aus CO₂-Fang und Wasserstoffproduktion verspricht günstige e-Fuels für schwere Industrien. Europa profitiert von solchen Innovationen, die Dekarbonisierung greifbar machen.
Trotz Herausforderungen bei der Skalierung bietet die Technologie klare Vorteile. Sie passt zu politischen Zielen und könnte Emissionen in Luftfahrt und Schifffahrt senken. Brineworks unterstreicht, wie Startups die Energiewende vorantreiben.
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