Schkölen-Park: Solarparks verdienen mit Frequenzreserve

Zuletzt aktualisiert: 2025-11-18

Kurzfassung

Der Schkölen Solarpark in Thüringen markiert einen Meilenstein: Als erste bodengebundene Photovoltaikanlage in Deutschland liefert er Frequenzreserve Solar und stabilisiert das Stromnetz durch sekundäre Regelleistung. In Partnerschaft mit 50Hertz und Entelios nutzt der Park KI-Prognosen, um bei Überschuss oder Defizit flexibel zu reagieren. Dies öffnet Solarparks neue Einnahmequellen und stärkt die Energiewende. Der Artikel beleuchtet, wie solche Projekte das Netz nachhaltig sichern.


Einleitung

Stellen Sie sich vor, die Sonne, die uns tagtäglich mit Energie versorgt, hilft nun aktiv dabei, das gesamte Stromnetz stabil zu halten. Der Schkölen Solarpark in Thüringen macht genau das möglich. Als erster seiner Art in Deutschland liefert er Frequenzreserve Solar und balanciert Schwankungen im Netz aus. In einer Zeit, in der erneuerbare Energien den Großteil unserer Stromversorgung ausmachen, wird Flexibilität zum Schlüssel für Zuverlässigkeit.

Dieses Projekt zeigt, wie Solarparks über reine Stromerzeugung hinausgehen und zu unverzichtbaren Netzdienstleistern werden. Betreiber wie ENERPARC und Sunnic Lighthouse arbeiten mit dem Netzbetreiber 50Hertz zusammen, um sekundäre Regelleistung bereitzustellen. Es geht um mehr als Technik – es geht um eine Energiewende, die uns allen Sicherheit und Nachhaltigkeit bringt. Lassen Sie uns eintauchen in diese faszinierende Entwicklung.


Der Schkölen Solarpark im Überblick

Der Schkölen Solarpark erstreckt sich über eine Fläche in Thüringen und umfasst eine Leistung von 37,4 MWp. Seit seiner Inbetriebnahme trägt er maßgeblich zur lokalen und regionalen Stromversorgung bei. Doch was ihn besonders macht, ist seine Rolle als Pionier in der Bereitstellung von Frequenzreserve. Im November 2025 wurde er als erste bodengebundene Photovoltaikanlage in Deutschland für die automatische Frequenzwiederherstellungsreserve (aFRR) präqualifiziert.

Der Park wird von ENERPARC betrieben und durch Sunnic Lighthouse vermarktet. In enger Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und dem Dienstleister Entelios hat das Team umfangreiche Tests durchlaufen. Diese Präqualifizierung ermöglicht es, bis zu 25 MW sekundäre Regelleistung zu liefern – sowohl positiv als auch negativ. Das bedeutet, der Park kann bei Bedarf die Einspeisung drosseln oder hochfahren, um das Netz zu stabilisieren.

„Dieses Projekt ist ein Durchbruch für die Integration erneuerbarer Energien in die Netzstabilisierung.“ – Experte von 50Hertz

Die Lage in Thüringen bietet ideale Bedingungen: Gute Sonneneinstrahlung und Nähe zu Verbrauchern minimieren Transportverluste. Der Park ist nicht nur ein Symbol für den Fortschritt, sondern auch ein wirtschaftlicher Boost für die Region. Lokale Jobs in Wartung und Betrieb sorgen für Stabilität, während die Einnahmen aus dem Regelleistungsmarkt die Investitionen rentabel machen. Insgesamt zeigt Schkölen, dass Solarparks mehr als nur Strom produzieren – sie werden zu aktiven Partnern im Energienetz.

Die Umsetzung erforderte Investitionen in Messtechnik und Software, die den variablen Charakter der Solarenergie berücksichtigen. Trotz der Herausforderungen durch Wetterbedingungen hat das Team bewiesen, dass Zuverlässigkeit machbar ist. Dieser Erfolg motiviert andere Betreiber, ähnliche Schritte zu gehen, und unterstreicht die Wichtigkeit von Kooperationen zwischen Industrie und Netzbetreibern.

Im Kontext der Energiewende fühlt man die Dringlichkeit: Jeder stabile Beitrag zählt, um Übergang zu einer grünen Zukunft zu sichern. Schkölen ist kein Einzelfall, sondern der Anfang einer breiteren Bewegung.

Sekundäre Regelleistung: Grundlagen der Frequenzstabilität

Das Stromnetz in Deutschland hält eine präzise Frequenz von 50 Hertz aufrecht – ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch. Wenn es zu Abweichungen kommt, greifen Regelleistungen ein. Die sekundäre Regelleistung, oder aFRR, ist der automatische Ausgleich, der innerhalb von Minuten wirkt und die Frequenz wiederherstellt. Sie ist essenziell, um Blackouts zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Bei einem plötzlichen Ausfall eines Kraftwerks sinkt die Frequenz; aFRR sorgt für schnelle Zuspeisung. Umgekehrt, bei Überschuss – oft durch sonnige Tage mit hoher Solarproduktion – muss Leistung gedrosselt werden. Der Markt für diese Dienste wird über Plattformen wie regelleistung.net versteigert, wo Anbieter ihre Kapazitäten anbieten. Der Schkölen-Park tritt hier ein, indem er volatile Solarenergie in verlässliche Reserve umwandelt.

Historisch dominierten fossile Kraftwerke diesen Bereich, da sie flexibel hoch- und runterfahren konnten. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien ändert sich das. Solarparks wie Schkölen demonstrieren, dass PV-Anlagen durch smarte Steuerung mithalten können. Die Vorteile sind klar: Weniger Emissionen und eine dezentralere Netzstruktur, die Resilienz steigert.

Der Bedarf an aFRR schwankt mit dem Wetter und der Nachfrage. An sonnigen Tagen kann der Überschuss das Netz belasten, was negative Preise auslöst. Hier wird Frequenzreserve Solar zum Game-Changer: Statt Strom abzuschalten, verdient man Geld, indem man das Netz unterstützt. Das schafft nicht nur wirtschaftliche Anreize, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit – wir alle profitieren von einem stabilen System.

Regulatorisch wird der Markt angepasst: Ab 2026 sollen kürzere Ausschreibungsblöcke die Teilnahme erneuerbarer Quellen erleichtern. Solche Änderungen machen Projekte wie Schkölen skalierbar und motivieren Investitionen. Es ist ein Schritt hin zu einem Netz, das mit der Natur im Einklang arbeitet.

Insgesamt balanciert aFRR nicht nur Strom, sondern auch die Erwartungen an eine nachhaltige Zukunft. Jeder Beitrag zählt, um Unsicherheiten zu mindern und Vertrauen aufzubauen.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Die größte Hürde für Solarparks in der Frequenzreserve ist ihre Unvorhersehbarkeit. Sonne scheint nicht immer, und Wolken können die Erzeugung abrupt verändern. Um aFRR zu liefern, muss der Schkölen-Park innerhalb von fünf Minuten reagieren und für 15 Minuten stabil bleiben. Das erfordert fortschrittliche Technik, die Prognosen mit Echtzeitdaten verknüpft.

Entelios’ KI-Modelle sind hier zentral: Sie prognostizieren die Solarleistung basierend auf Wetterdaten und historischen Mustern. Messtechnik misst kontinuierlich die Verfügbarkeit, sodass das System automatisch auf Anfragen von 50Hertz antwortet. Moderne Wechselrichter ermöglichen präzise Leistungsanpassungen, ohne die Anlage zu beschädigen.

Komponente Funktion Vorteil
KI-Prognosemodell Vorhersage der Erzeugung Hohe Genauigkeit (>95 %)
Messtechnik Echtzeit-Überwachung Schnelle Response
Wechselrichter Leistungssteuerung Flexibilität bei Schwankungen

Diese Komponenten arbeiten nahtlos zusammen, um die strengen Anforderungen der Präqualifizierung zu erfüllen. Im Winter, wenn die Sonne schwächer scheint, sinkt die Verfügbarkeit, doch das System passt sich an. Die Investitionen lohnen sich: Neben der Grundvergütung bringen Regelleistungen zusätzliche Einnahmen, die die Amortisation beschleunigen.

Ein weiteres Thema ist die Redundanz: Der Park muss zuverlässig sein, um Strafen zu vermeiden. Durch Bündelung mit anderen Anlagen könnte das in Zukunft einfacher werden. Die Ingenieure in Schkölen haben gezeigt, dass Innovation und Ausdauer technische Barrieren überwinden können. Es fühlt sich ermutigend an, zu sehen, wie Technologie menschliche Kreativität unterstreicht.

Letztlich geht es um Vertrauen: In ein Netz, das flexibel auf Veränderungen reagiert, und in Projekte, die die Energiewende vorantreiben. Solche Lösungen machen die Zukunft greifbar.

Zukunft für Solarparks als Netzdienstleister

Der Erfolg von Schkölen inspiriert: Drei weitere Anlagen von Sunnic sind in Vorbereitung, in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Diese Projekte versprechen, den Anteil erneuerbarer Energien an der Frequenzreserve zu steigern. Regulatorische Anpassungen ab 2026, wie kürzere Ausschreibungszeiträume, erleichtern den Einstieg für kleinere Parks.

Solarparks als Netzdienstleister könnten den Markt revolutionieren. Statt nur zu produzieren, werden sie zu Stabilisatoren, die fossile Reserven verdrängen. Das spart Kosten und reduziert CO2-Emissionen. In Europa wächst der Trend: Ähnliche Initiativen in den Niederlanden und Spanien zeigen, dass Deutschland nicht allein ist.

Herausforderungen bleiben: Die Saisonalität der Solarenergie erfordert Ergänzungen wie Batteriespeicher. Hybride Systeme, die PV mit Speichern kombinieren, könnten ganzjährig liefern. Förderprogramme und EEG-Anpassungen unterstützen solche Entwicklungen, machen sie attraktiv für Investoren.

Wirtschaftlich gesehen öffnet sich ein milliardenschwerer Markt. Betreiber diversifizieren Einnahmen, was die Branche robuster macht. Für Verbraucher bedeutet das stabilere Preise und eine grünere Versorgung. Es weckt ein Gefühl der Hoffnung – wir bauen ein System, das mit uns wächst.

Langfristig könnte Frequenzreserve Solar Standard werden. Kooperationen zwischen Betreibern, Netzagenturen und Tech-Firmen treiben Innovation voran. Projekte wie Schkölen beweisen: Die Energiewende ist machbar, wenn wir zusammenarbeiten. Die Zukunft sieht heller aus, solange wir sie aktiv gestalten.

In einer Welt voller Unsicherheiten bieten solche Fortschritte Orientierung. Sie erinnern uns daran, dass Technologie und Natur Hand in Hand gehen können.


Fazit

Der Schkölen Solarpark verkörpert den Übergang zu einem flexiblen, erneuerbaren Energienetz. Durch die Bereitstellung von Frequenzreserve Solar schafft er nicht nur Stabilität, sondern auch neue Chancen für Betreiber. Dieses Modell stärkt die Energiewende und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Quellen.

Es zeigt, dass Innovation und Kooperation Schlüssel sind, um Herausforderungen zu meistern. In Zukunft werden mehr Solarparks folgen und das Netz nachhaltig sichern.

Die Lektion aus Schkölen: Jeder Schritt zählt, um eine sichere, grüne Energieversorgung zu erreichen.


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Artisan Baumeister

Mentor, Creator und Blogger aus Leidenschaft.

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