München testet 2026 Level‑4‑Robotaxis: Was das für dich heißt

Zuletzt aktualisiert: 29. September 2025

Kurzfassung

Uber und Momenta wollen ab 2026 Level‑4‑Robotaxis in München testen. Das Projekt markiert einen Meilenstein für autonomes Fahren in Deutschland – mit Chancen für weniger Stau, bessere Anbindung in Randlagen und neue Geschäftsmodelle. Gleichzeitig gelten strenge Auflagen des KBA und der AFGBV. Was bedeutet das konkret für die Stadt, Fahrgäste und den Verkehr? Wir ordnen ein, zeigen, wie der Start ablaufen dürfte, und welche Hürden noch vor dem Go‑Live liegen.


Einleitung

Du stehst am Odeonsplatz und fragst dich: Kommt gleich ein Taxi ohne Fahrer? Ab 2026 könnte das in München Realität werden – Uber und Momenta planen eine Testphase für Level‑4‑Robotaxis. Klingt futuristisch, ist aber die logische nächste Stufe für autonomes Fahren in Deutschland. Statt Hype liefern wir heute Orientierung: Was ist konkret angekündigt? Welche Regeln gelten? Und warum könnte gerade München zum europäischen Prüfstand werden? Hier bekommst du das kompakte Briefing – verständlich, kritisch, nah dran.


Wer startet, wo gefahren wird, wie der Test läuft

Uber und der chinesische Autonomie‑Spezialist Momenta haben angekündigt, 2026 mit Tests in München zu beginnen. Ein verbindliches Startdatum, Flottengrößen oder exakte Routen sind öffentlich nicht genannt. Klar ist: Die ersten Fahrten sollen in klar abgegrenzten Bereichen stattfinden, mit sogenannter Operating Design Domain (ODD). Zu Beginn ist realistisch, dass Safety‑Operatoren an Bord bleiben – fahrerloser Betrieb wäre ein späterer Schritt nach behördlicher Freigabe.

“Test ja – aber nur in genehmigten Zonen, mit belastbarem Sicherheitsnachweis. München wird kein wilder Westen auf Rädern, sondern ein Reallabor mit klaren Spielregeln.”

Welche Fahrzeuge? Momenta bringt Erfahrung aus Robotaxi‑Piloten in China und eine breite ADAS‑Basis mit. Uber liefert die Plattform, Nachfrage und die App‑Integration. Entscheidend wird, wie nahtlos das Onboarding für Fahrgäste gelingt – vom Buchungsbildschirm über Preistransparenz bis zu Sicherheits‑Features im Ride. Für die Stadt zählt der Mehrwert: bessere Verbindungen in Zeiten und Vierteln, in denen es an Angebot fehlt.

Die wichtigsten Startparameter im Überblick:

Merkmal Beschreibung Wert
Projektstart (geplant) Beginn der Testfahrten in München 2026
Betriebsmodus Level‑4 innerhalb genehmigter ODD; anfänglich mit Safety‑Operator gestuft
Freigabe KBA‑Betriebserlaubnis & Genehmigung des Betriebsbereichs erforderlich Pflicht

Bis dahin bleibt vieles Vorbereitung: Mapping der Routen, Absprache mit Stadt und Behörden, Training auf lokale Wetter‑ und Verkehrslagen. Und ja, am Ende zählt die Praxis: Wie oft greift die Technik ein? Wie stabil laufen die Systeme bei Regen, Baustellen, Oktoberfest‑Verkehr? Genau das soll die Testphase zeigen.

Regeln in Deutschland: Was Level‑4 erlaubt – und fordert

Deutschland hat 2021 die Weichen gestellt: Das Gesetz zum autonomen Fahren ermöglicht Level‑4‑Betrieb in festgelegten Bereichen. Seit 2022 konkretisiert die AFGBV die Details – von der Betriebserlaubnis über die Technische Aufsicht bis zum Datenspeicher im Fahrzeug. Diese Grundlagen sind älter als 24 Monate, bilden aber weiterhin den verbindlichen Rahmen. Für München heißt das: Ohne genehmigten Betriebsbereich und Sicherheitsnachweis fährt kein Robotaxi.

Das Kraftfahrt‑Bundesamt (KBA) ist zentrale Genehmigungsstelle. Es prüft den Sicherheitsnachweis, kann Sachverständige einbinden und überwacht den Betrieb. Vorgaben reichen von risikominimalem Zustand bei Störungen über regelmäßige Prüfintervalle bis zu Cybersecurity‑Anforderungen. Dazu kommt der Datenschutz: Ereignisdaten dürfen nur zweckgebunden erhoben werden, DSGVO bleibt Pflicht.

Wichtig für den Alltag: Level‑4 heißt nicht „überall und immer“. Die ODD definiert, wo das System fahren darf – zum Beispiel bestimmte Stadtviertel, Tageszeiten oder Wetterbedingungen. Wechselt die Lage, muss das Fahrzeug kontrolliert anhalten oder Unterstützung anfordern. Deshalb sind frühe Piloten oft konservativ: klare Routen, bekannte Szenarien, viele Checks.

Und wie passt das mit dem Plattformmodell von Uber zusammen? Rechtlich bleibt der Betreiber in der Pflicht, die Technische Aufsicht vorzuhalten und den Betrieb zu dokumentieren. In der Praxis ist ein Zusammenspiel denkbar: Momenta verantwortet die Autonomie‑Stacks und Fahrzeugintegration, Uber die Vermittlung, Kundenschnittstelle und Serviceprozesse. Für die Behörden zählt am Ende die gemeinsame Compliance – sauber dokumentiert, auditierbar, transparent.

Chancen für München: Verkehr, Klima, Wirtschaft

München könnte mit Level‑4‑Robotaxis an drei Stellen gewinnen: Mobilität, Umwelt, Standort. Erstens die Mobilität: On‑Demand‑Shuttles schließen Lücken, wenn Busse selten fahren – etwa spätabends oder in Randlagen. Das senkt Wartezeiten und macht Wege ohne eigenes Auto realistischer. Zweitens das Klima: Autonome Flotten lassen sich effizienter disponieren, bündeln Fahrtanfragen und können perspektivisch bevorzugt elektrisch fahren. Drittens der Standort: Ein erfolgreicher Pilot zieht Talente, Forschungsgelder und Zulieferer an.

Für Fahrgäste könnte der Service simpel sein: über die Uber‑App buchen, in definierten Zonen einsteigen, Festpreis sehen, Feedback geben. Wichtig sind vertrauensbildende Features: klare Sicherheitsanzeigen im Fahrzeug, Support‑Button, 24/7‑Ansprechpartner. Auch Barrierefreiheit gehört von Anfang an auf die Roadmap – von niedriger Einstiegskante bis zu akustischen Hinweisen.

Für die Stadt eröffnet der Pilot Nadelöhre. Daten aus der Testflotte – etwa zu Stauherden, riskanten Kreuzungen oder Halteverbotszonen – können in die Verkehrsplanung fließen. Gleichzeitig hilft der Praxistest, Regeln feinzujustieren: Wo sind zusätzliche Ladeplätze nötig? Welche Baustellenszenarien bereiten Probleme? Welche Interaktionen mit Rad‑ und Fußverkehr sind kritisch?

Und der ÖPNV? Idealerweise wird er ergänzt, nicht verdrängt. Autonome Rides eignen sich für die „letzte Meile“ zu S‑ und U‑Bahn, nicht für die Rush‑Hour‑Massen. Wenn City und Betreiber das Zusammenspiel klug orchestrieren – etwa mit Kombi‑Tickets oder App‑Verknüpfungen – profitieren alle. Genau hier könnte München Maßstäbe setzen.

Risiken, Akzeptanz, Sicherheit: die offenen Fragen

Kein Pilot ohne Risiken. Drei Punkte entscheiden über Vertrauen: Sicherheit, Transparenz, Alltagstauglichkeit. Sicherheit heißt messbar: Vorfallraten pro 1.000 Kilometer, Eingriffe der Aufsicht, Systemausfälle – sauber dokumentiert und extern prüfbar. Transparenz verlangt regelmäßige Reports und klare Kommunikation, wenn etwas schiefgeht. Alltagstauglichkeit bemisst sich daran, wie zuverlässig die Flotte bei Regen, Dunkelheit oder Großevents fährt.

Ein neuralgischer Punkt ist die Akzeptanz im Straßenbild. Wie reagieren Radfahrende, Fußgänger, Taxigewerbe? Konflikte lassen sich entschärfen, wenn die Stadt früh beteiligt, Testzonen klug wählt und Feedbackkanäle offen hält. Gute Praxis ist, Routen zu veröffentlichen, Halteflächen zu markieren und Anwohner zu informieren, bevor Fahrzeuge auftauchen.

Auch rechtlich gibt es Fallstricke: Wer haftet bei Schäden? In Deutschland greifen Pflichtversicherung und Haftungsregeln – der Betrieb bleibt genehmigungs- und überwachungspflichtig. Cybersecurity zählt ebenso: Angriffe auf Sensorik, Karten oder Backend müssen durch Policies, Pen‑Tests und BSI‑konforme Prozesse adressiert werden. Und ja, Datenschutz: Ereignisdaten sollen helfen, nicht ausufern. Minimalprinzip gilt.

Bleibt die Erwartungshaltung. Level‑4‑Robotaxis in München sind kein „Magie‑Knopf“, der über Nacht den Verkehr löst. Es ist ein Reallabor. Wenn Betreiber und Stadt die Lehren teilen, realistisch skalieren und die Community einbinden, kann daraus ein solides Fundament entstehen – für die nächste Ausbaustufe, vielleicht eines Tages sogar fahrerlos ohne Aufsicht. Genau dafür ist die Testphase da.


Fazit

Uber und Momenta bringen 2026 frischen Schwung in autonomes Fahren in Deutschland. München wird zum Testbett – mit klaren Chancen für Mobilität und Standort, aber ebenso klaren Auflagen. Entscheidend werden Sicherheitsdaten, saubere Genehmigungen und gutes Zusammenspiel mit der Stadt. Für dich heißt das: ausprobieren, Feedback geben, mitreden. Der Weg zu Level‑4‑Robotaxis in München ist geöffnet – jetzt zählt die Umsetzung.


Diskutier mit: Würdest du in ein Robotaxi steigen? Teile den Artikel und droppe deine Fragen in die Kommentare – wir sammeln die besten für ein Follow‑up!

Artisan Baumeister

Mentor, Creator und Blogger aus Leidenschaft.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert