Opera’s Browser Operator enthüllt: Der nächste große Schritt bei Computer-Usage-Agents

Quelle: https://blogs.opera.com/news/2025/03/opera-browser-operator-ai-agentics/

Am 3. März 2025 hat Opera auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona eine bahnbrechende Neuerung vorgestellt: den Browser Operator. Dieses innovative Feature markiert einen Paradigmenwechsel in der Welt der Webbrowser und positioniert Opera als Vorreiter im Bereich der sogenannten “Computer-Usage-Agents”. Doch was genau ist der Browser Operator, warum sind diese Agenten derzeit in aller Munde, und wie steht Opera im Wettbewerb mit Giganten wie OpenAI? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf diese Entwicklung, ihre Funktionen, Vorteile und die Auswirkungen auf die Zukunft des Surfens im Internet.

Was ist der Browser Operator von Opera?

Der Browser Operator ist ein nativer KI-Agent (Artificial Intelligence Agent), der direkt in den Opera-Browser integriert ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Browsern, die lediglich als Fenster zum Internet dienen, kann der Browser Operator aktiv Aufgaben für den Nutzer übernehmen. Diese reichen von einfachen Tätigkeiten wie dem Auffinden eines bestimmten Produkts bei Walmart bis hin zu komplexeren Anfragen wie der Buchung von Fußballtickets oder der Suche nach Flügen und Hotels auf Plattformen wie Booking.com.

Das Besondere: Der Nutzer gibt seine Wünsche in natürlicher Sprache ein – etwa „Finde mir ein Paar Nike-Socken, Größe 12, bei Walmart“ – und der Browser Operator erledigt den Rest. Während der Agent arbeitet, bleibt der Nutzer in Kontrolle: Er kann den Prozess jederzeit beobachten, eingreifen oder abbrechen. Opera betont dabei den Datenschutz: Anders als viele Konkurrenzprodukte arbeitet der Browser Operator lokal auf dem Gerät, ohne Screenshots oder Videos der Browsing-Sitzung an die Cloud zu senden.

Hauptmerkmale des Browser Operators

  • Natürliche Sprachverarbeitung: Anweisungen können in Alltagssprache formuliert werden.
  • Lokale Verarbeitung: Keine Datenübertragung in die Cloud, was die Privatsphäre schützt.
  • Transparenz: Nutzer sehen jeden Schritt des Agents und können intervenieren.
  • Multitasking: Der Agent kann Aufgaben im Hintergrund erledigen, während der Nutzer weiter surft.

Computer-Usage-Agents: Der neue Megatrend

Computer-Usage-Agents, auch als „agentische KI“ bezeichnet, sind intelligente Programme, die eigenständig Aufgaben auf einem Computer oder im Internet ausführen können. Sie gehen weit über einfache Chatbots hinaus, die nur Fragen beantworten oder Informationen liefern. Stattdessen interagieren diese Agenten aktiv mit Benutzeroberflächen – sie klicken, scrollen, tippen und navigieren durch Webseiten, als wären sie menschliche Nutzer.

Dieser Trend hat in den letzten Monaten enorm an Fahrt aufgenommen. Unternehmen wie OpenAI mit ihrem „Operator“, Anthropic mit „Computer Use“ oder Google mit „Project Mariner“ haben ähnliche Technologien vorgestellt. Doch Opera hebt sich ab: Während viele Konkurrenten ihre Agenten in virtuellen Maschinen oder Cloud-Umgebungen betreiben, setzt Opera auf eine native Integration direkt im Browser. Das macht den Browser Operator nicht nur schneller, sondern auch sicherer, da sensible Nutzerdaten das Gerät nicht verlassen.

Warum sind Computer-Usage-Agents so gefragt?

  • Zeitersparnis: Sie übernehmen monotone oder zeitaufwendige Aufgaben.
  • Automatisierung: Komplexe Prozesse werden vereinfacht, z. B. Preisvergleiche oder Buchungen.
  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die solche Technologien früh einsetzen, setzen Maßstäbe.
  • Nutzererfahrung: Eine intuitive Bedienung steigert die Zufriedenheit.

Opera vs. OpenAI: Ein Wettlauf um die Vorherrschaft

OpenAI’s „Operator“, im Januar 2025 als Forschungsvorschau veröffentlicht, gilt als einer der Pioniere im Bereich der agentischen KI. Er kann ebenfalls Webaufgaben wie das Buchen von Restaurants oder das Erstellen von Einkaufslisten übernehmen. Doch der Zugang ist auf ChatGPT-Pro-Abonnenten beschränkt, die monatlich 200 US-Dollar zahlen – ein stolzer Preis, der die Technologie für viele unzugänglich macht. Zudem läuft OpenAI’s Operator in einer virtuellen Umgebung, was die Geschwindigkeit einschränken und Sicherheitsbedenken aufwerfen kann.

Opera’s Browser Operator hingegen wird bald über das „AI Feature Drop“-Programm verfügbar sein und dürfte kostenlos oder zumindest erschwinglicher in den Browser integriert werden. Posts auf X spekulieren bereits, dass der verschärfte Wettbewerb OpenAI dazu zwingen könnte, seinen Operator zu verbessern und die Kosten zu senken. „Die Konkurrenz schläft nicht“, heißt es treffend in einem Tweet von @kimmonismus – und das scheint den Druck auf OpenAI zu erhöhen.

Vergleich: Opera Browser Operator vs. OpenAI Operator

MerkmalOpera Browser OperatorOpenAI Operator
VerfügbarkeitBald im AI Feature DropChatGPT Pro ($200/Monat)
VerarbeitungLokal auf dem GerätVirtuelle Cloud-Umgebung
DatenschutzKeine Daten in die CloudScreenshots werden genutzt
GeschwindigkeitSchneller durch native LösungLangsamer durch Cloud
KostenVermutlich kostenlos/integriertHohe Abonnementgebühr

Die Zukunft des Browsing: Eine Revolution?

Mit dem Browser Operator stellt Opera die Rolle des Webbrowsers neu auf den Prüfstand. „Seit über 30 Jahren war der Browser ein Zugang zum Web, aber er konnte nie Dinge für dich erledigen. Jetzt schon“, sagt Krystian Kolondra, EVP bei Opera. Diese Entwicklung könnte den Weg ebnen für eine Ära, in der Browser nicht nur passive Werkzeuge sind, sondern aktive Assistenten.

Doch die Technologie steht noch am Anfang. Der Browser Operator befindet sich derzeit in der Preview-Phase, und es bleibt abzuwarten, wie zuverlässig er bei komplexeren Aufgaben ist. Auch OpenAI und andere Akteure werden nicht untätig bleiben – der Wettbewerb wird die Innovation weiter ankurbeln.

Mögliche Auswirkungen

  • Für Nutzer: Mehr Komfort, weniger Klicks, aber auch Abhängigkeit von KI.
  • Für Unternehmen: Neue Möglichkeiten der Kundeninteraktion, z. B. durch optimierte Kaufprozesse.
  • Für die Branche: Ein Innovationsschub, der Browser-Hersteller zwingt, nachzuziehen.

Fazit: Opera mischt den Markt auf

Der Browser Operator von Opera ist mehr als nur ein neues Feature – er ist ein Statement. Indem Opera als erster großer Browser einen nativen KI-Agenten einführt, setzt das Unternehmen einen Maßstab in der Welt der Computer-Usage-Agents. Während OpenAI mit seinem Operator den Ton angegeben hat, zeigt Opera, dass Geschwindigkeit, Datenschutz und Zugänglichkeit entscheidende Faktoren sind, um Nutzer zu überzeugen.

Die Frage bleibt: Wird OpenAI reagieren und seinen Operator günstiger und leistungsfähiger machen? Die Konkurrenz wartet nicht – und Nutzer können sich auf eine spannende Zukunft des Browsing freuen. Bleiben Sie dran, denn diese Revolution hat gerade erst begonnen.


Quelle: Opera auf X

Wolfgang Walk

Ingenieur, Programmierer und Schriftsteller aus Leidenschaft. Geboren in den goldenen 80ern, viel erlebt und immer mit den Aufgaben gewachsen.

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