Warum die neue Megawatt-Ladetechnologie für E-Lkw jeden Entscheider alarmieren muss

ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus haben in München erstmals ein ethernet-basiertes Megawatt-Charging-System mit stabilen 1.000 A nach ISO 15118-20 demonstriert. Die Technologie gibt dem Aufbau skalierbarer, interoperabler Ladeinfrastrukturen für schwere E-Lkw und Busse einen entscheidenden Schub – und beeinflusst die Logistik der Zukunft.

Inhaltsübersicht

Einleitung
1. Ethernet statt CAN-Bus: Die Technik hinter dem Megawatt-Laden
2. Der Praxistest an der Allianz Arena: Umsetzung, Akteure und Herausforderungen
3. Bedeutung fürs Verkehrsnetz: Fahrplan zur skalierbaren Ladeinfrastruktur
Fazit

Einleitung

Die Zeiten langer Ladepausen für schwere E-Lkw könnten bald vorbei sein: Mit ihrem erfolgreichen Test einer ethernet-basierten Megawatt-Ladestation an der Allianz Arena setzen ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus neue Standards. Zum ersten Mal wurden 1.000 Ampere und über 700 Volt zuverlässig und stabil in einem Praxistest gemessen. Möglich macht das die neue ISO 15118-20-Norm, die auf Ethernet-Kommunikation statt auf klassischen CAN-Bus setzt. Dahinter steckt weit mehr als ein simpler Geschwindigkeitsvorteil – es geht um eine ebenso einfache wie sichere Kommunikation zwischen Lkw und Ladesäule, die ganze Flotten und europaweite Logistiknetzwerke revolutionieren könnte. Was dahinter steckt und warum Entscheider und Planer im Verkehrs- und Energiesektor jetzt besonders genau hinschauen sollten, zeigt dieser Beitrag.


1. Ethernet statt CAN-Bus: Die Technik hinter dem Megawatt-Laden

CCS trifft Grenze – MCS nach ISO 15118-20 setzt neue Standards

Wer schwere E-Lkw wirklich flott laden will, kommt an den technischen Details nicht vorbei. Blicken wir also kurz zurück: Bislang dominierte beim Laden das sogenannte CCS-System, in dem die Kommunikation per CAN-Bus läuft. CAN-Bus – das klingt erst mal nüchtern, reicht aber für den Megawatt-Laden schlicht nicht mehr. Der Grund ist simpel: Der Datenkanal ist schmal. Große Datenmengen oder ultraschnelle Rückmeldungen passen hier nicht durch.

Genau hier greift die neue Lösung an: Das Megawatt-Charging-System (MCS) nach ISO 15118-20, wie es ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus 2024 an der Allianz Arena München demonstrierten. Das MCS setzt erstmals auf Ethernet als Datenader zwischen Ladesäule und E-Lkw.

Technische Vorteile von Ethernet im MCS

  • Hohe Bandbreite: Über Ethernet lassen sich parallel umfangreiche Betriebsdaten, Statusinfos und Diagnosen austauschen. Das ermöglicht schnellere Fehlererkennung und -behebung, aber auch eine stabile Übertragung selbst bei den enormen Leistungen (bis zu 1.000 Ampere, über 700 Volt).
  • Bidirektionale Kommunikation: Beide Seiten – Fahrzeug und Ladeinfrastruktur – können in Echtzeit Informationen austauschen, etwa zum Strombedarf, Batteriezustand oder Netzstatus. Clevere Energiemanagementsysteme setzen genau darauf: Netz und Nutzer sprechen dieselbe Sprache.
  • Interoperabilität: Ethernet ist heute globaler Standard. Die Schnittstelle fördert, dass schwere E-Lkw verschiedener Hersteller und unterschiedliche Ladeinfrastruktur nahtlos zusammenarbeiten. Das ist essentiell für europaweite Transporte auf den wichtigsten Transitkorridoren.

Im Alltag heißt das: MCS mit Ethernet öffnet die Tür zu kurzen Ladezeiten, einheitlichen Protokollen und künftigen Smart-Grid-Anwendungen – ein echter Fortschritt für alle, die Ladeinfrastruktur für große E-Lkw-Flotten planen.


2. Der Praxistest an der Allianz Arena: Umsetzung, Akteure und Herausforderungen

Demo-Setup: Megawatt-Laden vor Publikum

Ortstermin Allianz Arena München: Hier setzten ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus 2024 einen sichtbaren Meilenstein für die gesamte Branche. Im Fokus: ein schwerer E-Lkw, verkabelt mit der Terra High Power-Plattform von ABB – bereit für Ladeleistungen, die bis dato keinem Serien-Lkw zur Verfügung standen. Die Zielsetzung war klar: stabile 1.000 Ampere bei über 700 Volt. Das ist Megawatt-Laden in Reinform.

Technische Integration unter Realbedingungen

MAN Truck & Bus brachte aus Nutzfahrzeugperspektive konkrete Anforderungen ein: extrem kurze Ladezeiten, absolute Zuverlässigkeit, Sicherheit auf Fernstrecken. ABB E-Mobility lieferte die Ladeinfrastruktur – Hardware, Steuerung und Energiemanagement – alles nach dem neuen MCS-Standard (Megawatt Charging System) und ISO 15118-20. Zentral war hier der Umstieg auf Ethernet: Im Gegensatz zur älteren CAN-Bus-Technik ermöglichte das deutlich höhere Datenraten und eine echtzeitfähige Kommunikation zwischen Truck und Ladesäule. Zu den größten Herausforderungen zählten die Synchronisation der Leistungselektronik, das präzise Temperaturmanagement der Hochstrom-Kabel sowie die einwandfreie Umsetzung der Sicherheitsprotokolle im Live-Betrieb.

Wer die Fäden zog – und was bleibt

Die Kooperation spannte sich von den Entwicklern beider Unternehmen bis hin zu den Normungsgremien, die dem ISO 15118-20-Standard den letzten Schliff gaben. Für die Branche zeigt dieser Härtetest: Megawatt-Laden funktioniert – aber nur, wenn Ladeinfrastruktur, Kommunikationsprotokolle wie ISO 15118-20 (mit Ethernet) und Fahrzeuge wirklich zusammenspielen. Die Praxisergebnisse – zuverlässig, fehlerarm, sicher – markieren einen ernstzunehmenden Fortschritt für schwere E-Lkw und verknüpfen Reallabor mit Industrieperspektive. Ein klarer Weckruf: Wer jetzt nicht mitzieht, bleibt zurück.


Bedeutung fürs Verkehrsnetz: Fahrplan zur skalierbaren Ladeinfrastruktur

Megawatt-Laden als Schlüssel für Europaweite E-Lkw-Routen

Kaum etwas entscheidet über den Durchbruch von schweren E-Lkw so grundlegend wie die Ladeinfrastruktur. Der Megawatt-Ladestandard (MCS), wie er beim Praxistest an der Allianz Arena München von ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus umgesetzt wurde, zeigt: Elektrifizierter Schwerlastverkehr ist nicht länger graue Theorie.

Mit Ladeleistungen von 1.000 Ampere und mehr als 700 Volt verringert sich die Ladezeit für E-Lkw drastisch – auf unter eine Stunde, auch für Fahrzeuge mit großer Batterie und realen Reichweiten nah an 1.000 Kilometern. Das ist nicht nur ein technisches Detail, sondern das Ticket in den paneuropäischen Fernverkehr, von Rotterdam bis Triest. Mit Ethernet-basierten Kommunikationsprotokollen nach ISO 15118-20 lässt sich die Vielfalt an Fahrzeugen, Betreibern und Energieversorgern effizient miteinander vernetzen. Was bisher an Kompatibilität haperte, wird durch diesen Standard ein gemeinsames Spielfeld.

CO₂-Reduktion und neue Geschäftsmodelle

Die technische Reife der MCS-Technologie bedeutet für Unternehmen des Schwerlastverkehrs und Infrastrukturbetreiber: Jetzt entstehen belastbare Ansätze zur Dekarbonisierung – mit echtem Potenzial für den europäischen Klimaplan. Gleichzeitig ergeben sich neue Geschäftsmodelle, etwa für Ladeparkbetreiber, die über die Ethernet-Datenströme Mehrwertdienste entwickeln können.

Handlungsbedarf für Entscheider

Verkehrs- und Energiesektor müssen jetzt gemeinsam investieren und Koordination anstreben. Es gilt, interoperable Ladeparks entlang zentraler Verkehrsachsen zu planen, Standards wie ISO 15118-20 als Basis zu sichern und die technische Integration Schritt für Schritt zu verstetigen. Erfolgreiche Lösungen aus München geben mit ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus eine klare Richtung vor – Nachziehen ist Pflicht.


Fazit

Die Demonstration des Ethernet-basierten MCS mit 1.000 A zeigt eindrucksvoll, wie technisches Feintuning und branchenweite Kollaboration die Grenzen heutiger Ladeinfrastrukturen verschieben. Gerade im Schwerlastverkehr sind hochleistungsfähige, interoperable Ladesysteme der Schlüssel zum Durchbruch der Elektromobilität. Bleibt die Standardisierung auf Kurs und ziehen Infrastruktur- und Fahrzeugentwicklung mit, könnte Deutschland – mit Leuchtturmprojekten wie an der Allianz Arena – zur Blaupause für ganz Europa werden. Der Markterfolg hängt von Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit ab.


Sind Sie Entscheider, Planer oder Tech-Interessierte? Diskutieren Sie mit: Wann kommt das Megawatt-Laden zu Ihnen? Teilen Sie Ihre Meinung unten!

Quellen

ELEKTRIFIZIERUNG DES GÜTERVERKEHRS
Ladecontainer macht elektrische Nutzfahrzeuge langstreckentauglich
Smart Charging 2025⚡Aktueller Stand & Trends für intelligentes Laden
Konzept zum Aufbau öffentlicher E-Ladeinfrastruktur in der Stadt Wiesbaden

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI erstellt.

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