Balkonkraftwerk: Täglich Geld sparen mit Sonnenenergie

Balkonkraftwerk am Wohngebäude
Balkonkraftwerk - die Entlastung der Stromrechnung

In der heutigen Zeit, in der die Strompreise kontinuierlich steigen, suchen viele Menschen nach alternativen Möglichkeiten, um ihre Energiekosten zu senken. Eine innovative und zugleich umweltfreundliche Lösung bietet das Balkonkraftwerk. Mit einer Leistung von maximal 600W (ist es eine effiziente Möglichkeit, die Kraft der Sonne direkt auf Ihrem Balkon zu nutzen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie ein Balkonkraftwerk funktioniert, wie sich die Kosten zusammensetzen und wie Sie damit täglich Geld sparen können.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk, oft auch Mini-Solaranlage genannt, besteht aus ein oder mehreren Solarmodulen, die auf Balkonen, Terrassen oder in Gärten installiert werden können, um Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Diese Anlagen sind besonders für Mieter oder Personen ohne Zugang zu einem eigenen Dach attraktiv. Ein entscheidender Vorteil ist die einfache Installation: Das Balkonkraftwerk wird mit einem speziellen Stecker (Wieland – Stecker) direkt an eine entsprechende Steckdose angeschlossen, sodass die erzeugte Energie sofort im eigenen Haushalt genutzt werden kann. Zukünftig ist geplant, dass statt des Wieland-Steckers ein einfacher Schuko-Stecker verwendet werden kann. Die Gesetzesänderung ist jedoch noch nicht wirksam, jedoch soll dann auch die maximale Leistung von 600W auf 800W erhöht werden.

Kosten und Strompreis

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von maximal 600W belaufen sich auf etwa 350€. Unter der Annahme eines Strompreises von 0,39€ pro kWh, berechnen wir im Folgenden die Amortisationszeit, also den Zeitraum, in dem sich die Investition durch die Einsparungen bei den Stromkosten amortisiert.

Amortisation und Jahresproduktion

Um die Amortisation eines Balkonkraftwerks zu berechnen, müssen wir die durchschnittliche Jahresproduktion der Anlage betrachten. Die tatsächliche Produktion hängt von vielen Faktoren ab, wie der Ausrichtung des Balkons, der Anzahl der Sonnenstunden und der geografischen Lage. Für unsere Berechnung gehen wir von einer durchschnittlichen Jahresproduktion aus. Bei Balkonkraftwerken erfolgt keine Vergütung für die Einspeisung vom überschüssigen Strom ins Verteilnetz. Daher ist der eigene Verbrauch entscheidend für die Ersparnis.

Wir nehmen an, dass die Grundlast einer Wohnung bei etwa 350W pro Stunde liegt. Das bedeutet, dass in einer Stunde durchschnittlich 350 Wattstunden (Wh) Strom verbraucht werden. Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600W kann an sonnigen Tagen deutlich zur Deckung dieses Bedarfs beitragen.

Berechnung

Nun zur spannenden Frage: Wie schnell amortisiert sich die Investition von 350€ bei einem Strompreis von 0,39€ pro kWh, unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren? Zur Berechnung benötigen wir einige Annahmen zur täglichen und jährlichen Stromproduktion des Balkonkraftwerks.

Lassen Sie uns diese Berechnung durchführen:

1. Durchschnittliche tägliche Sonnenstunden: Dies variiert je nach Standort, aber wir nehmen für unsere Berechnung an, dass das Balkonkraftwerk im Durchschnitt 3 Stunden pro Tag mit voller Leistung arbeitet. Im Sommer ist dabei eine hohe und im Winter eine geringere Auslastung zu erwarten.

2. Tägliche Produktion: Bei 600W Leistung und 3 Stunden voller Sonneneinstrahlung pro Tag ergibt dies eine tägliche Produktion von 1,8 kWh.

3. Jährliche Produktion: Multipliziert man die tägliche Produktion mit 365 Tagen, erhält man eine jährliche Produktion von ungefähr 657 kWh.

Basierend auf diesen Annahmen können wir nun die Amortisationszeit berechnen.

Basierend auf unseren Annahmen ergeben sich folgende Ergebnisse:

– Die jährliche Einsparung beträgt etwa 256€.

– Die Amortisationszeit des Balkonkraftwerks beträgt somit rund 1,4 Jahre.

Was bedeutet das für Sie?

Diese Berechnung zeigt, dass sich die Investition in ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von maximal 600W bereits innerhalb von zwei Jahren amortisieren kann. Die Ersparnis hängt insbesondere von der Ausrichtung der Anlage zur Sonne und der Höhe des Eigenverbrauchs ab, da nur dieser zur Ersparnis und damit zur Amortisation beiträgt.

Wichtig zu wissen – ein Speicher kann unterstützen

Ein wichtiger Punkt ist, dass ein Teil des erzeugten Stroms, soweit er nicht direkt verbraucht wird, ohne Vergütung in das Stromnetz eingespeist wird. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sinnvollen Nutzung und evtl. Anschaffung eines kleinen Speichersystems zur Optimierung der Eigenverbrauchsquote. Die Kosten eines solchen Speichers sind jedoch nicht zu unterschätzen und müssen in die Amortisation einbezogen werden. Es ist daher sinnvoll, zunächst eine Anlage ohne Speicher zu kaufen, diese ein Jahr zu betreiben und nach einem Jahr den Ertrag auszuwerten und zu beurteilen, ob sich ein Speicher lohnen würde.

Fazit

Ein Balkonkraftwerk bietet eine hervorragende Möglichkeit, nachhaltig und langfristig Stromkosten zu sparen. Die geringe Amortisationszeit, kombiniert mit der Einfachheit der Installation und Nutzung, macht es zu einer attraktiven Option für nahezu jeden Haushalt. Darüber hinaus tragen Sie aktiv zum Umweltschutz bei, indem Sie erneuerbare Energien nutzen und Ihre CO2-Bilanz verbessern. Mit einer Investition von nur 350€ können Sie also nicht nur finanziell profitieren, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Wir laden Sie ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Teilen Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren und in sozialen Netzwerken. Ihre Meinung ist wichtig, um die Zukunft dieser innovativen Technologie mitzugestalten. Lassen Sie uns gemeinsam die Möglichkeiten erkunden und nutzen!

Wolfgang Walk

Ingenieur, Programmierer und Schriftsteller aus Leidenschaft. Geboren in den goldenen 80ern, viel erlebt und immer mit den Aufgaben gewachsen.

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